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Vietnam

Zu einer Zeit, als Reisen in ferne Länder noch nicht für jedermann möglich war, hatte ich das große Glück, durch Zufall in eine Jugendreisegruppe nach Vietnam mit reinzurutschen. Eigentlich hatte ich mich jahrelang vergeblich für eine Kubareise angemeldet. Aber egal; hauptsache raus! Ich mußte erstmal auf der Karte nachsehen, wo Vietnam eigentlich liegt. Vietnam war damals Anfang der achziger Jahre touristisch noch weitgehend unerschlossen. Vielerorts wurden wir fast wie Staatsgäste empfangen. Unsere Reise gliederte sich in 3 Teile: 1. Woche der nördliche Teil mit Hanoi, Haiphong, Halong-Bucht;  2. Woche der mittlere Teil mit der Kaiserstadt Hue;  3. Woche der südliche Teil mit Saigon und dem Mekong-Delta.

Zuerst gings mit der berüchtigten TU 154 über den Pamir mit seinen atemberaubenden Gipfeln. Über Afghanistan tobte unter uns der Krieg. Zwishenlandung war in Karachi (Pakistan), wo die Kamele in aller Ruhe über die Landebahn trotteten.

Nachts kamen wir in Hanoi an. Warme, feuchte Gewächshausluft schlug uns entgegen. Der internationale Flughafen hatte den Charme eines Dorfbahnhofs. Das Hotel, im französischen Kolonialstil erbaut, war ähnlich. Klimaanlagen gab es nicht. An der Decke hing eine einzelne Glühbirne. Zum Glück hatten wir unser eigenes Bettzeug mit.

Bananenverkäuferin in Hanoi. Ich glaube, soviele Bananen hatte ich in meinem Leben noch nie gegessen.

Eine Fahradreparaturwerkstatt auf dem Bürgersteig. Der Schlauch wird mit offener Flamme und einer Schraubzwinge vulkanisiert.

Die Pagode des verlorenen Schwertes auf einer Insel in einem See mitten in der Stadt.

Dann gings mit dem Bus über das Land. Mit mörderischer Geschwindigkeit durch die Schlaglöcher. Und nachts natürlich ohne Licht.

Vorbei an endlosen Reisfeldern. Die Bauern bis zu den Knien im Schlamm.

Der Hafen von Haiphong.

Die Fähren waren immer ein ganz besonderes Abenteuer. Man war immer froh, wenn man heil über den Fluß kam. Bei der Fähre hier war das Stahlseil, das die Fähre zog schon halb durch. Wenn es unter voller Last gerissen wäre, hätte es das gesamte Deck mitsamt Bus leergefegt.

Ein besonderes Highlight war die berühmte Halong-Bucht. Ein Meer, in dem Türmen gleich steile Felsen aufragen. Viele zählen sie mit zu den Weltwundern.

Ein menschliches Schöpfwerk. Das Wasser wird von den 2 Jungen aus dem unteren Kanal in den oberen See geschöpft.

Mit dem Flugzeug, einer uralten IL 14 gings im Kamikazestil in die Mitte des Landes. Hier sah ich auch zum einzigsten mal Stehplätze im Flugzeug und Gänse und Hühner. In Hue angekommen besuchten wir auch den Kaiserpalast, der gerade von der UNESCO restauriert wurde.

Die Kaisergräber in der Nähe von Hue. Hier verlief im Vietnam-Krieg die Hauptkampflinie. Im Hintergrund sieht man noch die durch Agent Orange entlaubten Wälder.

Am Meer soweit wie man sehen konnte herrliche weiße und vor allen Dingen menschenleere Strände. Ab und zu einzelne Strandburgen in denen ich mich sonnte. Wie ich später erfuhr waren das Gräber.

Sehr bekannt ist auch die vietnamesische Lackmalerei.Um eine Räumlichkeit zu erzeugen, werden viele halbtransparente Lackschichten übereinander auf Holz gemalt. Jede Schicht wird mit dem Handballen poliert. Der Fertigungszeitraum eines Bildes beträgt oft mehrere Monate, was sich auch im Preis wiederspiegelt.

Dann gings mit dem Flugzeug weiter nach Saigon bzw. Ho Chi Minh Stadt.Der Flug war etwas angenehmer. Dafür sollte aber das Hotel, in dem wir gerade übernachteten von chinesischen Terroristen in die Luft gesprengt werden. Zu unserem Glück konnte das gerade noch verhindert werden. Die Chinesen wurden unter großem Interesse öffentlich hingerichtet.

Kokosnuß-Boote auf dem Mekong-Delta. Der Fluß ist hier mehrere Kilometer breit. Dann gings noch weiter zum Viet Cong Höhlensystem an der kambotschanischen Grenze, was damals nicht ganz ungefährlich war.

Am Schluß flogen wir wieder nach Hanoi zurück und besuchten noch ein paar Bergdörfer an der chinesischen Grenze. Die Kinder hier haben gleich schulfrei bekommen, da sie vor uns noch nie weiße Leute gesehen haben. Auch zu einer Hochzeit wurden wir gleich eingeladen, bekamen Betel und Reisschnaps.

Mit diesen herrlichen Landschaftsbildern in Erinnerung flogen wir nach 3 Wochen wieder zurück.