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Ägypten

Im Mai 2000 unternahm ich eine Reise nach Hurghada am Roten Meer in Ägypten. Eigentlich gibt es nur 2 Gründe um nach Ägypten zu fliegen: 1. um im Roten Meer zu tauchen und 2. um die alte Kultur zu bestaunen. Ansonsten fällt mir beim besten Willen kein weiterer ein.

Unsere Reise begann mit einer Notlandung in Alexandria. Einer alten Dame war die Vorfreude wohl aufs Herz geschlagen. In Hurghada waren wir in der Hotelanlage Giftun Village untergebracht. Ein Hotel- und Bungalow-Komplex der Mittelklasse. Am Hotelstrand vermieden wir es aber zu baden, nachdem wir das dicke Abwasserrohr gesehen hatten. Ein Hausriff gab es ebenfalls nicht.

Vor unserem Hotel wird gerade ein neuer Gehweg angelegt. Ohne Untergrund auf blankem Wüstensand verlegte eine “Fachfirma” in der Mittagshitze auf einer fingerdicken Mörtelschicht Fliesen. Am anderen Tag rätselte man, warum alles wieder locker war und begann von vorn. Und wird nie fertig, was aber keinen ernsthaft stört. Mir ist bis heute unklar, wie die alten Ägypter solche großartigen Bauwerke wie die Pyramiden zustande brachten. Vielleicht hatte Däneken doch recht.

Einen Vorteil hatte unser Hotel aber. Es lag relativ nahe (3 km) am Ortskern. Andere Hotels sind ohne Infrastruktur einfach in die Wüste (die ja bis zum Meer reicht) gesetzt. Soweit das Auge reicht, Hotelanlage an Hotelanlage bis zum Horizont. Um alle zu belegen müsste man noch 3 Flugplätze bauen. Ägyptische Planung!

Hurghada ansich ist nicht besonders reizvoll. Stickig, staubig, voller Müll und alles halbfertig. Aber die meisten Touristen kommen ja eh nur wegen der fantastischen Unterwasserwelt.

Im Zentrum gibt es aber dennoch einige Geschäfte und Märkte, wo man Stoffe, Souvenire, Lebensmittel und Gewürze kaufen kann.

Soweit man blicken kann: Sand, Müll, halbfertige Häuser und keine Bauarbeiter. Selbst die Wüste kam mir wie ein riesiger Müllplatz vor.

Damit die Straßen nicht so stauben, wird einfach Altöl darübergegossen. Bei uns würden die Leute nie wieder aus dem Gefängnis rauskommen.

Warum fährt denn nur das Auto nicht mehr?

Wenn man schon mal hier ist, sollte man einen Ausflug nach Luxor (und evtl. Kairo) unternehmen. Wegen der Terroranschläge fahren immer 10 - 20 Busse im Konvoi, eskortiert von Militärjeeps. Hier sind wir gerade bei einer kurzen Pause, bewacht von Soldaten mit Kalaschnikows.

Die Pharaonengräber u.a. von Ramses IV.  und Tut-Anch-Amun im Tal der Könige. Hier war die Hitze mit 50 - 60 °C besonders extrem. 

In den umliegenden Dörfern verdienen sich die Einheimischen ein paar Piaster, indem sie mit einfachen Werkzeugen aus weichem Alabastergestein Vasen feilen.

Der Tempel von Hatschepsut, der einzigsten Pharaonin. Hier wurde ein Jahr zuvor eine Schweizer Touristengruppe von Terroristen, die aus den Bergen kamen, niedergemetzelt.

Beim Überqueren des Nils versagte an unserem Seelenverkäufer plötzlich der Motor und wir trieben steuerlos zwischen den Nilkreuzfahrtschiffen in der Strömung. Bevor wir Beute der Krokodile wurden, rettete uns aber ein anderes Boot.

Der Karnak-Tempel unweit von Luxor, an dem viele Pharaonen 2000 Jahre lang bauten mit seinen beeindruckenden riesigen Statuen, Säulen und Obelisken. Ein wirkliches Meisterwerk alter Baukunst.

Ebenfalls sollte man sich eine Jeepsafari in die Wüste nicht entgehen lassen. Hier fährt man mit halsbrecherischen Tempo durch die Wüste ins Gebirge zu einigen Beduinenstämmen. Nichts für schwache Bandscheiben.

Hier stehen meist noch Kamelritte, Fladenbrotessen und Folkloretänze auf dem Programm.

Das eigentliche Highlight Ägyptens liegt aber unter Wasser. Es ist erstmal schon beeindruckend, dass die Wüste ohne Zwischengrün direkt bis ans Rote Meer (schmaler blauer Strich am Horizont) reicht. Und hier taucht man ab in herrliche und (noch) gesunde Korallenriffe mit großem Fischreichtum. Ich bin nun schon in allen 3 Weltmeeren getaucht und muss sagen, neben den Malediven ist das Rote Meer eines der schönsten.

Ich befürchte nur, dass man dies, was in Jahrmillionen gewachsen ist, durch den Massentourismus in kürzester Zeit zerstört. Mit dem Boot erreicht man die schönsten Tauch- und Schnorchelplätze vor der Küste des ehemaligen Fischernestes Hurghada.

Hier begegnete ich auch einem Manta und einem riesigen Napoleonfisch im glasklarem “nur” 25°C warmen Wasser. Mögen wir alle hoffen, dass dieses, eines der letzten Unterwasserparadiese, erhalten bleibt.